Alarmübung am 28.10.2009 in Helmerkamp: Verkehrsunfall, mehrere eingeklemmte Personen
Zwei PKW sind auf der Straße zwischen Langlingen und Helmerkamp
unterwegs, als plötzlich Wild die Straßenseite wechselt. Der Fahrer des
einen PKW verreißt das Steuer und beide Fahrzeuge kollidieren. Ein
Wagen überschlägt sich und bleibt kopfüber im Straßengraben liegen, der
andere schleudert mit der Beifahrerseite gegen einen Baum. Insgesamt
sind fünf Personen eingeklemmt. Sofort nach Eingang der ersten Notrufe
löst die Feuerwehreinsatzleitstelle (FEL) in Celle Alarm für die Wehren
aus Helmerkamp, Langlingen und Beedenbostel, sowie den DRK-Ortsverein Lachendorf aus.
So stellte sich das Szenario, das sich die Ortsbrandmeister der drei
eingesetzten Ortsfeuerwehren ausgedacht hatten, bei der Alarmübung am
Abend des 28.10.2009 dar. Nach Eintreffen der Wehren wurden zwei
Einsatzabschnitte gebildet: Die Kameraden aus Langlingen übernahmen den
gegen den Baum geprallten PKW im westlichen Einsatzabschnitt, die
Beedenbostler Einsatzkräfte den auf dem Dach im Graben liegenden Wagen
im östlichen Abschnitt. Die Feuerwehr aus Helmerkamp unterstützte die
beiden anderen Wehren bei der Rettung, das DRK übernahm die Versorgung
der Verletzten. Doch die Übung bot nicht nur Gelegenheit, die
Fähigkeiten im Bereich der technischen Rettung Eingeklemmter zu
verbessern, sondern auch die neuen Beleuchtungsmöglichkeiten, die mit
der Beschaffung des Löschgruppenfahrzeugs (LF) 10/6 hinzugekommen sind,
konnten erprobt werden. So bestand der sog. "Powermoon", eine Art
leuchtender Ballon, seine erste richtige Bewährungsprobe und sorgte für
eine gleichmäßige, blendfreie Ausleuchtung des Beedenbostler
Einsatzabschnitts. Die Umfeldbeleuchtung des LF bewährte sich
ebenfalls. Die Lage am im Graben liegenden PKW selbst stellte sich als
Herausforderung dar. Zwar konnte ein Arzt durch den Kofferraum in das
Fahrzeug zu den eingeklemmten Personen vordringen, um diese jedoch
befreien und patientenschonend retten zu können, musste eine große
Rettungsöffnung geschaffen werden, indem vordere und hintere Tür sowie
die B-Säule entfernt wurden. Dabei mussten die Beedenbostler Kräfte
aufgrund der Lage des Wagens schräg kopfüber im Graben fast direkt über
den Köpfen der Verletzten arbeiten, vorsichtiges und umsichtiges
Vorgehen war hier also vonnöten. Doch auch die Arbeiten im westlichen
Einsatzabschnitt, die von den Langlingern durchgeführt wurden, waren
anspruchsvoll. Hier war der Wagen mit der Beifahrerseite gegen einen
Baum geprallt und hing halb über dem Straßengraben. Somit konnte nur
von einer Seite aus angegriffen werden und es musste auf eine gute
Abstützung des Unfallfahrzeugs geachtet werden. Außerdem waren hier
drei Personen eingeklemmt und es musste ein Hubschrauber-Landeplatz
ausgeleuchtet werden. Die Kräfte aus Langlingen, die erst in diesem
Jahr in die technische Hilfe bei Verkehrsunfällen neu eingestiegen
sind, lernten hier die Grenzen vor allem ihres bisher zur Verfügung
stehenden Materials kennen und konnten aus der Übungslage zahlreiche
neue Erkenntnisse gewinnen. Nachdem alle Personen befreit und durch das
DRK versorgt waren, musste der im Graben liegende PKW im östlichen
Abschnitt noch aus dem Graben gezogen werden. Hier konnte somit noch
der Einsatz der Seilwinde des RW1 aus Beedenbostel geübt werden. Im
Anschluss an die Übung zogen die Führungskräfte in der Nachbeprechung
ein positives Fazit und zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der
Übung. Vor Allem das Zusammenspiel zwischen den verschieden Feuerwehren
und Organisationen müsse aber regelmäßig geübt werden, da es für den
reibungslosen Ablauf eines solch großen Einsatzes von hoher Wichtigkeit
sei. Nach insgesamt ca. zwei Stunden waren die Übung und die
anschließende Nachbesprechung sowie Erfahrungsaustausch beendet und die
Einsatzkräfte konnten wieder in ihre Standorte einrücken.
Abschnitt West
Eine Person wird aus dem verunfallten PKW gerettet